Still There – Ein Review (rsd-radio.com)

Crystal Palace haben mit diesem Album ein Meilenstein hingelegt und konnten Ihrer proggigen Diskografie endlich ein Konzeptalbum hinzufügen, welches sich mehr als hören und sehen lassen kann. Und sie haben sich dafür ein Thema ausgesucht, welches wie die Faust auf’s Auge zum Zeitgeist passt. Kein anderes Thema bestimmt derzeit mehr das gesellschaftliche Miteinander, als Depressionen. Ob es Comedians wie Thorsten Sträter sind oder aktuell das Buch von Kurt Krömer, in dem er ganz offen über seine inzwischen 30 Jahre anhaltenden Depressionen spricht. Da Teile meiner Familie und auch ich selbst damit zu tun haben und den Kampf kennen, bewegt mich dieses Thema umso mehr und ich bin einmal mehr dankbar dafür, dass es wieder ein Stück weit sichtbarer, oder wie Crystal Palace es hier tun, hörbar gemacht wird!

Die Kompositionen sind durchweg sehr gut gelungen, die Stimmung passt stets zum Text und wenn es in der Geschichte bedrückender wird, wird auch die Tonalität etwas molliger. Klanglich gibt es auch keinerlei Ausreißer, was beim letzten Album leider in die Hose ging, ist hier um Längen besser und an keiner Stelle wird man klanglich aus dem Geschehen gerissen, sehr gut. Luft nach oben gibt es natürlich schon noch, aber die Luft ist äußerst dünn! Als klitzekleine Kritikpunkte sind hier und da kleinere Unstimmigkeiten im Gesang und die Texte im Booklet passen bei einigen Songs nicht 100%ig, aber das sind wirklich absolute Winzigkeiten und maulen auf ganz hohem Niveau. Mir gefällt auch das Artwork recht gut, die Fotos sind überwiegend ausdrucksstark und spiegeln bestens die Songs wieder. Insbesondere das Foto zu „A Scream From The Wall“ ist hier hervor zu heben. Das gesamte Kunstwerk steht da wie aus einem Guss!
Ich weiß nicht, wieviel Punkte man hier geben sollte, von 10 Punkten würde ich hier wahrscheinlich 9,6 geben, aber eigentlich ist das alles albern, denn ich bin wirklich extrem begeistert und würde mich jetzt sehr über eine Liveperformance freuen!

READ MORE…